Der Tag, an dem Ali sich an seinen Platz setzte, war ein
außergewöhnlicher Tag.
Er kam als gewöhnlicher Tag daher und den meisten Menschen sollte verschlossen bleiben, welche Bedeutung dieser Tag hatte. Der Schulvormittag begann und Ali setzte sich an seinen Platz.
Kommentarlos, leise, so als wäre es das Normalste von der Welt.
Mein Herz machte einen Hüpfer, aber auch ich kommentierte die Situation nicht.
"Aber ich arbeite nicht!, erwähnte Ali und ich zuckte mit den Schultern.
Bis zu diesem Tag waren einige Wochen vergangen. Wochen mit Wutausbrüchen, Wochen mit vielen Gesprächen, Wochen mit kleinen Fortschritten und großen Rückschritten, Wochen, in denen wir uns besser kennenlernten, Wochen, die manchmal hart waren und manchmal Lächeln in unsere Gesichter zauberten.
Ali saß an seinem Platz.
Er schob einige Hefte und Bücher umher, wischte sein Etui über den Tisch, packte es aus und wieder ein.
Und saß.
Bis zur Pause saß er nun dort an seinem Tisch und erkundete den Tisch, den Stuhl, sein Etui.
"Ich lern nichts!", sagte er mir dann noch trotzig und ich erwiderte, das sei seine Entscheidung.
Dabei hatte sein Lernen längst begonnen, von ihm nicht wahrgenommen.
Nicht das Lernen, das die Richtlinien und Lehrpläne beschreiben, die geschaffen wurden für Kinder, die die Möglichkeit haben, an regulären Lernsituationen teilzunehmen.
Nein, ein viel Wichtigeres Lernen, eines, das in den Lehrplänen gar nicht vorgesehen ist, weil Kinder wie Ali darin nicht berücksichtigt werden.
Ali saß an seinem Platz und mich machte das glücklich.
Nicht alles, was normal ist, ist für jeden Menschen normal.
Manchmal vergessen wir das im Alltag.
Ali ließ mich das nie vergessen.
Es war ein ganz besonderer Tag.